Jahresbericht zum Projekt Allotoca-Mesa Central

Allotoca-Mesa Central, Jahresbericht 2022

Die Entwicklung der Mitgliederzahlen im Jahr 2022

Das Jahr 2022 ergab einige Änderungen im Projekt Allotoca – Mesa Central. Im Frühjahr gab Michael Köck die Leitung des von ihm initiierten Projektes ab. Gleichzeitig wurde dabei das Projekt in zwei Unterprojekte  (BAP und LANP) unterteilt, um dadurch den Aufwand in der Betreuung auf mehrere Schultern zu verteilen.

Bei Projektübergabe waren 30 Teilnehmer aus 12 Ländern vertreten. Im darauf folgenden Zeitraum erhöhte sich die Mitgliederzahl bis jetzt auf 38. Zusätzlich gibt es Gespräche mit weiteren Anwärtern, so dass man die Hoffnung haben darf, dass sich die Mitgliederzahlen auch im nächsten Jahr weiter positiv entwickeln werden. Es gab aber auch einige Mitglieder die das Projekt wieder verlassen haben bzw. die aus dem Projekt genommen wurden, da sie auf keinerlei Anfrage reagierten. Das tut uns sehr Leid, aber eine aktive Teilnahme in Bezug auf Meldung und auch ggf. Verteilung der Fische ist ausgesprochen wichtig. Deshalb bedanken wir uns auch bei allen anderen Teilnehmern für ihre aktive Arbeit in diesem Projekt. Es gibt auch Teilnehmer die momentan ohne Fische sind, aber weiterhin aktiv mitarbeiten und evtl. später wieder eigen Fische betreuen möchten.

Allotoca meeki

Aktuelle Situation der Fischbestände in den Aquarien

Zum Herbst 2022 wurde begonnen eine Zählung der gehaltenen Bestände zu starten, wohl wissend, dass dies nur über einen längeren Zeitraum erfolgen kann, da einige Teilnehmer ihre Tiere im Sommer im Freiland halten und somit erst Zahlen nach der Abfischung zu erzielen sind. Der Zensus erstreckte sich jetzt über 3 Monate und ergab teilweise sehr interessante Ergebnisse. Bei 1 wichtigen Teilnehmer warten wir noch auf eine Meldung.

Allotoca goslinei

Hier die Ergebnisse zum Stand 31.12.2022:

BAP-Unterprojekt

Allotoca catarinae:

Diese Art ist in den letzten Jahren etwas aus dem Focus geraten. Die Anzahl der Halter war hier bisher nie sehr hoch, momentan sind es 7 Haltungen im Projekt mit nur noch 47 Tieren. Damit hat sich leider die Anzahl der gehaltenen Tiere von 2021 zu 2022 fast halbiert. Diese Bestände sollten in 2023 deutlich angehoben werden, genauso wie die Anzahl der Haltungen.

Allotoca diazi:

Ähnliches gilt für diese Art, wobei der Bestand zumindest stabil bei ca. 100 Tieren geblieben ist. Momentan gibt es hier 10 Haltungen. Beides sollte in 2023 ausgebaut werden, um auch hier mehr Sicherheit für den Bestand zu erhalten.

Allotoca meeki:

Diese Art zählt auch weiterhin zu den Erfolgsgeschichten des Projektes. Der Bestand hat sich  von 265 Tieren auf 645 in 14 Haltungen deutlich erhöht. Hier gibt es jetzt schon eher das Problem, diese Tiere entsprechend unterbringen zu können. Somit sollte der Fokus darauf liegen, die guten Bestandszahlen auf diesem Niveau zu stabilisieren und nur bei  Bedarf für neue Haltungen weiter auszubauen.

Allotoca zacapuensis:

Bei A. zacapuensis haben wir in 2022 das angepeilte Ziel von ca. 400 Individuen mit 407 Tieren erreicht. Auch ist diese Art mit 24 Haltungen sehr gut repräsentiert und somit ist der  Fokus auf den Bestandserhalt zu lenken mit leichter Tendenz einer Zunahme aufgrund der doch höheren Anzahl von Haltungen.

LANP-Unterprojekt

Allotoca dugesii:

Hier stellt sich die Lage inzwischen etwas besser dar. Es werden momentan im Projekt zwei von vier Populationen gehalten, Altdu1-COR-Sant und Altdu4-PAT-RMol.

Bei Altdu1-COR-Sant hat sich der Bestand, ausgehend von einem sehr geringen Niveau in 2022 fast verdreifacht. Hier gibt es inzwischen wieder 35 Tiere in nur 3 Haltungen (alle in Europa) im Projekt.

Bei Altdu4-PAT-RMol gibt es ebenfalls momentan nur 3 Haltungen im Projekt, davon eine in den USA. Glücklicherweise gab es hier einen unerwartet großen Zuwachs durch ein neues Projektmitglied, welches dankenswerterweise seine Tiere mit in den Bestand eingebracht hat. So können wir nun ebenso von einer Verdreifachung des Bestandes von 76 Tieren sprechen.

Allgemein sollte der Focus bei A.dugesii ebenfalls auf einer Erhöhung der Bestände bei gleichzeitiger Erhöhung der Haltungen liegen um nicht Gefahr zu laufen, diese Arten durch unvorherzusehende Probleme zu verlieren.

Allotoca goslinei:

Diese Art konnte im Berichtszeitraum 2022 sehr stabil gehalten werden. In den Gesamtzahlen sind es aktuell 322 Tiere in 17 Haltungen. Aus Berichten von Teilnehmern kann man entnehmen, dass es trotz dieser positiven Zahlen auch bei einigen Haltern Probleme gab. Davon sollten wir uns aber nicht entmutigen lassen. Die Zahlen sind gut und aufgrund der relativ hohen Zahl an Haltungen sollte es die Möglichkeit geben, den Bestand in 2023 auf über 400 Tiere anzuheben. Immerhin handelt es sich hier um eine in der Natur ausgestorbene Art

Allotoca maculata:

Hier ist es weiterhin problematisch, einen stabilen Bestand zu erhalten. Trotz guter Zuchterfolge gab es weiterhin größere Verluste. So stellt sich die Situation als durchwachsen dar. Der Bestand 2022  konnte auf 59 Tiere in 8 Haltungen angehoben werden, jedoch scheint es hier gegeben, deutlicher auf den Bestand zu achten und ihn weiter auszubauen, damit sich ein Erfolg wie bei A. goslinei einstellen kann.

Neoophorus regalis:

In 2022 gelang es nun Tiere dieser Art für das Projekt zu besorgen. Sie sind momentan nur in einer Haltung vorhanden in einem Bestand von 9 Tieren. Hier wäre ein erfolgreicher Aufbau eines größeren Bestandes sehr wünschenswert und sollte auch Ziel für die nächsten Jahre sein.

Pläne für 2023

Wie schon bei den einzelnen Arten dargestellt, gibt es gute wie weniger gute Aussichten. Deshalb sollte bei den Arten mit relativ wenigen Haltungen bzw. geringer Populationszahl, diese angehoben werden. Es wäre sicherlich für alle hilfreich, wenn diejenigen, die noch weitere Populationen aufnehmen möchten, sich bei den Koordinatoren vorab melden. Auf der einen Seite ist es nicht hilfreich, die Fische blind in Masse zu vermehren und dann keine Abnehmer zu haben, auf der anderen Seite muss man auch die Transporte koordinieren. Da dies auch relativ kostenneutral geschehen soll, ist etwas Planung hilfreich.

Wir werden eine interne Übersicht anlegen und wer noch Kapazitäten frei hat um weitere Arten aufzunehmen wird dann dort registriert werden. Also bitte bei Bedarf aktiv melden!

Bei den Arten mit hohen Beständen und Halterzahlen geht es nun mehr darum, sich nicht die Becken zu zuzüchten. Auch von der Koordination sind wir nicht immer in der Lage sofort Abnehmer zu finden. Deshalb ist es hier wohl sinnvoller, seine Bestände selber stabil zu halten und, wenn möglich, sie sich natürlich in der Gruppe vermehren zu lassen. Ein Ziel ist es weiterhin, keine Tiere außerhalb des Projektes zu geben. Einige Halter haben von sich aus Werbung für das Projekt gemacht und neue Teilnehmer geworben, die ihre Fische dann auch gleich an diese neuer Teilnehmer weitergeben konnten. Vielen Dank dafür! Wenn sich dadurch räumlich naheliegende Pools bilden ist dies sicher auch hilfreich für einen regen Austausch innerhalb der Populationen. Teilnehmer in räumlicher Nähe zueinander und mit denselben Arten, sollten immer mal wieder Tiere miteinander austauschen, um so einer genetischen Verarmung entgegenzuwirken. Zumindest soweit wir das überhaupt beeinflussen können.

Noch einmal vielen Dank für eure Mitarbeit und bitte habt Verständnis, wenn die Antwort auf Fragen manchmal etwas dauert.

Allotoca zacapuensis

Allotoca meeki